14 Januar 2013

Rezension: "Kyria und Reb: Die Rückkehr" von Andrea Schacht

Erscheinungsdatum: 10. Januar 2013
Seitenanzahl: 378 Seiten
Verlag: Egmont INK
ISBN: 978-3863960384

Klappentext:
Hinter Kyria liegen vier Monate, in denen sie zum ersten Mal erlebt hat, was es bedeutet, frei zu sein – und in denen sie Reb, dem jungen Rebellen aus dem Untergrund, nähergekommen ist. Seit sie weiß, dass ihr Vater ermordet wurde, setzt sie alles daran, seinen Mörder zu finden. Schon bald muss sich Kyria verstecken, denn sie erfährt immer mehr über die wahren Drahtzieher in New Europe und ihre üblen Machenschaften. Da taucht Reb wieder auf, der ihr Herz erobert hat …

(Quelle: www.egmont-ink.de)



Endlich die Fortsetzung! Mir kam es wie eine Ewigkeit vor aber nun ist er da. Eigentlich wollte ich vorher noch mal den ersten Teil lesen, damit ich auch wieder reinfinde aber zeitlich habe ich es nicht geschafft und es war auch überhaupt nicht nötig. Durch ein Personenverzeichnis, dem Kapitel "Die Welt von NuYu" mit einer ausführlichen Erklärung über die Welt und dem Kapitel "Was bisher geschah" ist man wieder voll im Bilde und kann sich auf den Rest der Geschichte freuen. Fragen werden gelüftet und Intrigen aufgedeckt.

Im ersten Teil hat man etwas über die Electi, die Subcults und die Leute aus dem Reservat gelernt und nun erfährt man einiges über das Leben als Civita und die Kenntnisse über die Electi vertiefen sich. Jede Kultur wird einem näher gebracht. Im Vordergrund des zweiten Teils stehen dieses Mal die Pferderennen und das Geheimnis um den Tod von Kyrias Vater. 

Der Sanitäter warf ihm ein Tablettenpäckchen zu, und Cam richtete sicha uf. Reb drückte ihm eilig ein Handtuch in die Hand, und diesmal musste ich kichern.
„Darf ich ihn mir nicht angucken?“
„Princess!“
Zwischen Reb und Cam schienen sich Blitze zu entladen.
Interessant. Sehr interessant. Geradezu äußerst interessant.
(Seite 134)

Ole MacFuga auch genannt Cam, ist ebenfalls Wagenlenker, was man bis dahin gar nicht wusste. Er trainiert für das große Quadriga-Rennen in NuYu genauso wie Reb. Reb lebte immer noch bei seinem Vater und trainiert hat, um ein berühmter Wagenlenker zu werden. Er reist du Paris, Dublin, Madrid ... und irgendwann taucht er wieder in NuYu auf und trifft auf Kyria. Zwischen den beiden ist es die ganze Zeit ein Hin und Her was etwas nervig ist aber auch für Spannung sorgt. Reb will sich auf seine Karriere konzentrieren und Kyria muss herausfinden, wer ihrer Familie das angetan hat. Es gibt aber nicht nur Reb sondern auch Cam, der anscheinend an Kyria interessiert ist und der Konkurrenzkampf zwischen den beiden blitzt immer mal wieder auf. Kyria genießt anscheinend diese Eifersucht zwischen den beiden aber sie liebt nun einmal Reb oder? Soll sie auf ihre Mutter hören und Ole als Gefährten wählen, weil er einen besseren Status hat? Reb schafft es aber immer wieder Kyria wütend zu machen. Er flirtet unverfroren mit anderen und nennt sie vor allem "Princess" und Kyria wird rasend eifersüchtig deswegen aber Reb ist ein Idiot. Ich sag euch gleich ihr werdet euch so über ihn ärgern. Ich hab es jedenfalls. Cam zeigt am ende einen Charakterzug, mit dem man gar nicht gerechnet hat. Er wird richtig selbstzerfleischend und antriebslos, weil er scheinbar alles verloren hat. Was ist mit dem Klugen und kühlen Cam, der für alles eine Lösung hat? Über eine Sache bei Cam war ich aber verwirrt. Will er nun Kyria oder Xarina. Da geht es etwas hin und her. 

Wer mir in dem Band sehr gut gefällt ist Kyrias Mutter. Ma Dama Isha ist eine wunderbare Frau, stark, intelligent und sie liebt ihre Tochter. Sie weiß, wie es in der Politik zu sich geht und nachdem Kyria ihr alles erzählt hat versucht sie mit ihr gemeinsam herauszufinden, wer ihren Mann Umgerbacht hat. Sie muss nebenbei aber noch einiges erledigen. Sie will die neue Landesmutter werden und muss gegen ihre Konkurrentin ankämpfen. Man erfährt dadurch sehr viel über die Machtspielchen in den einzelnen Parteien. Dieser Teil geht also sehr ins Politische. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter kann besser gar nicht sein. Sie reden miteinander und vertrauen sich auch ihre sorgen an. Das alles hat man im ersten Band nicht, da kam es einem ziemlich distanziert und kühl vor. 

Mama sauer war ein Erlebnis.
Mama wütend ein Tornado.
Mama stinkwütend ein Naturereignis.
(Seite 332)

Es taucht auch jemand Neues auf, und zwar Xarina, die Tochter der Hochmutter oder High-Mom, wie sie von ihrer Tochter genannt wird. Sehr respektvoll ^^ Xarina ist ein toughes Mädchen was ein bisschen wie Kyria ist. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht sich um die Subcult Kinder zu kümmern und ihnen Essen und Medikamente zu bringen. Sie hat einiges erlebt und hilf ihrer Freundin dabei herauszufinden, was mit ihrem Vater passiert ist. Ihre Wohnung besteht aus Antiquitäten Möbeln von IKEA ^^ z. B. dem Billy Regal *lach* ich musste herzhaft lachen, auch als sich herausgestellt hat, dass die Gegenkandidatin von Kyrias Mutter einen bayrischen Dialekt hat. Es war genial. 

Eine sehr wichtige Rolle spielt auch Maie, die Anführerin der Amazonen. Wurde sie im ersten Teil nur kurz mal mit erwähnt, so ist sie im zweiten Teil ein wichtiger Bestandteil. Sie glaubt Kyria sofort ihre Geschichte und ermittelt mit ihr zusammen. Kyria und ihre Freunde finden eine Menge heraus. Der Tod ihres Vaters war nur der Anfang, dadurch werden sie auf einiges aufmerksam. Eine menge Intrigen und Machenschaften sind im ganz. Die Bürger von NuYu werden manipuliert mit dem Gesundheitstest, es gibt selbst ausgelöste Seuchen, die den Bürgern mehr Angst machen soll. Es kommt sehr vieles ans licht und stück für stück setzen sich die Puzzleteile zusammen. Es kommt zu morden und Seuchen, und als ob das nicht noch genug ist, wird auch noch jemand entführt und gefoltert. Eine sehr spannende Stelle, die mich das Buch nicht hat, aus der Hand legen lassen. Im Ganzen ist das Buch spannend geschrieben und völlig anders als der erste Teil. In dem ging es zwar auch schon ein bisschen um die Intrigen aber im Vordergrund stand Kyrias Flucht und die Gefühle zu Reb. 

„Man sagte mir, dass ich meinen Sohn ...“
Er verstummte, trat vor und sah Maie an.
Maie erstarrte.
Reb beobachtete mit fassungslosem Staunen, wie sein Vater langsam vor ihr auf die Knie sank und seinen Kopf beugte.
„Alvar?“, Maies Stimme versagte.
„Verzeih“, flüsterte Alvar.
(Seite 356)

Wie es in vielen Büchern ist, kommt es auch hier am Ende zu plötzlich. Die Puzzleteile setzen sich langsam zu einem Bild zusammen, obwohl man als Leser etwas durcheinander kommt, aber schließlich weiß man dann doch, was passiert ist. Die Auflösung des Rätsels und die Anklage der Drahtzieher das passiert dann alles doch ziemlich schnell und chaotisch. Das hab ich mir etwas anders vorgestellt, auch die Frage, warum das alles wurde, meiner Meinung nach nicht ausreichend geklärt! 

Fazit:
Ein atemberaubender zweiter Teil, den man so nicht erwartet hat. Es wird sehr politisch mit den ganzen Machtspielen und Intrigen. Es ist aber sehr spannend geschrieben und jedem Leser des ersten Bandes werden haufenweise Fragen beantwortet. Für mich ist es eine würdige Fortsetzung, die es in sich hat, auch wenn man manchmal etwas durcheinander kommt. Die große Frage warum das alles? Wurde für mich nicht ganz geklärt, aber das Buch bekommt trotzdem seine 5 verdienten Eulchen, alleine schon wegen der fabelhaften Schreibweise von Andrea Schacht.

Wertung:



Weitere Bücher der Reihe:





-->