20 Mai 2013

Rezension: "Im Pyjama um halb vier" von G. Engelmann und J. M. Leonhardt


Autor: Gabriella Engelmann und Jakob M. Leonhardt
Erscheinungsdatum: Januar 2013
Seitenanzahl: 240 Seiten
Verlag: Arena Verlag
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3-401-06793-3

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Klappentext:
Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet ... einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.
(Inhalt und Cover: Copyright Arena Verlag )




Als aller erstes sollte man wissen, was man in den Händen hält. In dem Buch geht es um zwei Menschen, die sich über das Internet kennenlernen. Wen man das von vornherein für unmöglich findet, dass man wirklich eine Freundschaft mit einem oder einer Unbekannten aufbauen kann, sollte besser nicht zu dem Buch greifen. Ich selber habe schon Leute so kennengelernt, zu denen ich mich sehr verbunden gefühlt habe. Wenn man selbst so etwas im Hinterkopf hat, dann macht das Lesen gleich doppelt spaß, weil man sich vielleicht an den Moment erinnert als mein Selbst jemanden kennenlernte.

Lulu sucht einen Typ namens Ben, der bei der letzten Party mit dabei war. Lulu steht nämlich auf seinen Freund, also schreibt sie wahllos einen Ben an. Und so beginnt die Geschichte. Beide machen einen Deal. Ben hilft Lulu die Geheimnisse des Jungs-Kosmos zu lüften und Lulu hilft Ben dabei, das "Mädchen-Rätsel" zu lösen. 

Ben:
Ein gutes Zeichen? Mehr als das! Das ist gigantisch, das ist fast so, als hätte er dir einen Strauß roter Rosen und einen Diamantring geschenkt. Du weißt ja: Direkt nach Anlächeln kommt Heiraten. Gratuliere.
(Seite 22)

Jeder der beiden hat Anfang eine Person, die er wirklich mag und bei der er es versuchen will. Lulu hat Tanzgott Marco und Ben hat Goddess Larissa. Sie helfen sich gegenseitig, erzählen sich von ihren Liebesproblemen, von ihren Familien und ihrem Schulleben. Eigentlich alles, sie vertrauen sich geheime Sachen an, die man jemanden in seinem wirklichen Leben vermutlich nicht sagen würde. Sie "reden" einfach über alles und nach und nach entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Täglich chatten die beiden und ihre Gedanken drehen immer mehr um den jeweils anderen. Sie kennen sich schon Charakter mäßig ein bisschen aber langsam tauchen auch fragen betreffende dem Aussehen aus und ein Treffen wird angesprochen!! 

Man merkt an ihren Gesprächen teilweise, dass sie 16 und 17 Jahre alt sind, aber das ist gerade das gute. Die Autoren haben es so echt wirken lassen. Gut, bei manchen Ausdrücken habe ich einfach nur den Kopf geschüttelt, aber nur weil ich die niemals verwenden würde, heißt es nicht, dass jugendliche die nicht benutzen ^^ Die Gespräche der beiden sind aber erstaunlich tiefsinnig, womit ich nicht gerechnet habe. Es ist kein oberflächliches Gerede, sondern sie diskutieren über ihre Familien, Trennungen, über den Bruder von Ben, der im Rollstuhl sitzt und wie er das empfindet ... es werden einige Themen angesprochen, in denen man sich selbst vielleicht wiederfindet.

Lulu:
Ich weiß ja nicht welche englischen Männer DU kennst, aber meinst du, dass Millionen Frauen Robert Pattinson, Jude Lawe und Russel Brand im Kino anschmachten würden, wenn es wirklich so wäre? 
Lieber Ben, mal ehrlich: Kann es sein, dass du gerade vor Eifersucht grün anläufst wie HULK?!
(Seite 195)

Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß beim Lesen. Es war süß, witzig und ein schöner Aufbau dieser Freundschaft. Man konnte es von Anfang bis Ende mitverfolgen. Dass diese Chats Facebook darstellen sollten ... naja das kam bei mir nicht 100%ig rüber aber naja, das ist kein Grund über, den ich mich aufregen kann. Beim Lesen hatte ich dann immer Reaktionen und Momente im Kopf ... da dachte ich die Geschichte ist vorhersehbar aber das war sie wirklich nicht. Es passierte gerne mal etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte, besonders am Ende ;)

Fazit:
"Im Pyjama um halb vier" ist wie "Gut gegen Nordwind" nur für junge Erwachsene, zwei Menschen, die sich über das Internet kennen und lieben lernen ... ist so etwas möglich? Wenn ihr schon die beiden Bücher von Daniel Glattauer mochtet, dann greif zu diesem Buch. Es ist genauso schön aber auch wieder anders. Ich verrate mal nicht zu viel.

Wertung:



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