07 Mai 2013

Rezension: "Lügen, die von Herzen kommen" von Kerstin Gier


Autor: Kerstin Gier
Erscheinungsdatum: 27.08.2002
Seitenanzahl: 284 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 7,99
ISBN: 978-3-404-16236-9

*kauf mich*

Klappentext:
Hanna hat keinen Freund. Und sie hat die klassische Eieruhrfigur. Zu beidem steht sie. Trotzdem muss man Letzteres ja nicht gleich in die Cyberwelt hinausposaunen. Prompt lernt sie beim Chatten "Boris" kennen, endlich den Mann, der all das zu haben scheint, was Hanna sich wünscht. Beim Online-Partnerschaftstest erreicht er 397 von 400 Punkten. Einem Real-Date steht nichts mehr im Weg. Wäre da nicht der neue Chef. Der ist nämlich sehr viel charmanter als zunächst vermutet und ein ernsthafter Konkurrent für den 397-Punkte-Mann aus der Chat-Runde ...
(Inhalt und Cover: Copyright Bastei Lübbe Verlag)



"Lügen, die von Herzen kommen" hat mich einfach gereizt es zu lesen. Das Thema klang interessant, auch wenn ich zugeben muss, dass eine Sache ziemlich offensichtlich ist, aber im Grund ist das bei fast jedem Roman so. 

Der Schreibstil von Kerstin Gier ist mal wieder phänomenal. Es ist die perfekte Mischung aus gefühlvollen Momenten und Humor. Es gibt auch wieder einige sarkastische Momente und das Schmunzeln begleitete mich währende dem Lesen. 

Boris68: Zuerst chatten wir, dann tauschen wir unsere email-Adressen aus, und wenn wir alle Geheimnisse voneinander wissen, treffen wir uns vorm Standesamt.
(Seite 20)

Johanna, die Journalistin der Zeitschrift ANNIKA, soll einen Artikel über Internetdates schreiben und deshalb versucht sie sich natürlich selbst daran und lernt prompt Boris36 kennen. Dafür, dass es im Klappentext heißt, dass Johanna sich zwischen Boris und ihrem neuen Chefredakteur Adam Birnbaum entscheiden muss, kommt der E-Mail-Verkehrt ziemlich kurz. Es ist gerade zu dürft. Es wirkte dadurch nicht richtig, dass sich Johanna und Boris öfter schreiben. Die Momente, in denen sie miteinander schreiben, lassen sich an den Händen abzählen. Dann gibt es noch den charmanten neuen Chef. Die halbe Belegschaft kann ich nicht leiden, weil er an allen rumkritisiert ... außer an Johannas Kolumen. Sie wird in höchsten Tönen gelobt, also hat sie natürlich keine Probleme mit ihm. Ich meine ... ein gut aussehender und charmanter Chef, mit ihm will man doch keine Probleme oder? :D

Die Liebesgeschichte ist aber auch nicht nur im Vordergrund. Am Anfang des Romans ist Johannas Leben beinahe Perfekt. Sie fühlt sich zufrieden, so wie sie ist und ist sozusagen die Mutter für alle. Sie hilft ihrer Schwester, wo sie nur kann, kümmert sich um ihren Bruder, und sorgt sich um ihre Freundinnen und ist für sie da. Jeder kommt mit seinen Problemen einfach zu ihr. Dann schleppt ihr Bruder eine seltsame Freundin mit nach Hause. Sie ist ... anders. Esoterik, schwarze Rituale usw. Da ist Stress schon vorprogrammiert. Danach läuft für Johanna vieles schief. 

Tatsachlich, auf seinen Schuhen hatten es sich zwei Schnecken bequem gemacht. Auf dem linken Schuh klebte die Schnecke mit der Aufschrift >>kiss<<, und die Schnecke auf dem rechten Schuh trug die Aufschrift >>her<<.
(Seite 246)

Sie findet sich zu dick und von ihrem anfänglichen Gleichklang mit ihrem Körper ist nichts mehr geblieben. Sie will eine Diät machen, ihr Bruder verfällt dem schlechten Einfluss von seiner Gruftifreundin, ihr Stiefvater verzweifelt, ihre Freundinnen sorgen für Probleme und dann wäre da noch Boris. Es ist klar, dass sie das nicht ewig standhält. Ihr Leben verläuft demnach nicht mehr nach Plan und man merkt ihr an, dass sie vollkommen durcheinander kommt, aber Johanna ist nicht dumm. Sie findet eine Lösung für all ihre Probleme und ich muss sagen, das Ende ist ziemlich einfallsreich wie sie all ihre Probleme auf einen Schlag aus den Weg räumt :)

Fazit:
Für jeden Kerstin Gier Fan ein MUSS! Es ist eine leichte Lektüre für zwischendurch, die einen schmunzeln lässt aber man leidet auch mit der Protagonistin. Johanna hat schon einige Schwierigkeiten zu bewältigen und dann auch noch zwei Männer, das kann man ja nicht alles auf einmal schaffen ;) Leider war für meinen Geschmack einfach zu wenig Mail-Verkehr mit Boris, eigentlich hätte das Hauptaugenmerk darauf liegen sollen deshalb gibt es auch einen Punkt abgezogen. 

Wertung:





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