01 Juli 2015

[Rezension] "Vielleicht mag ich dich morgen" von Mhairi McFarlane

Originaltitel: Here's Looking at You
Autor: Mhairi McFarlane
Erscheinungstermin: 4. Mai 2015
Seitenanzahl: 496 Seiten
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3426516478
Wiedersehen macht nicht immer Freude. Schon gar nicht Anna, die nach 16 Jahren beim Klassentreffen mit genau jenem Typen konfrontiert wird, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals, als sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana war. Wie wenig sie heute als schöne und begehrenswerte Frau mit dem Mädchen von einst gemein hat, wird klar, als James sie nicht erkennt. Er ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Anna kann es kaum glauben und wittert ihre Chance: Endlich kann sie ihm alles heimzahlen. Beide ahnen nicht, wie sehr sie das Leben des anderen noch verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen.
(Cover und Inhalt Copyright by Knaur Verlag)


Mit "Vielleicht mag ich dich morgen" hatte ich ein lockeres, witziges Lesevergnügen, was auch ernste Themen anspricht und einen ein bisschen nachdenklich stimmen kann. 

Anna und James kenne sich aus der Schulzeit, doch weiß das nur einer von beiden. Anna hat sich nämlich so sehr verändert, dass James sie nicht wiederkennt. Anna war in der Schule ein dickes, hässliches Mädchen, was von allen gemobbt und ausgegrenzt wurde. Sie hat sich aber sehr verändert, hat abgenommen und ist wunderhübsch geworden. Ihr Selbstbewusstsein ist jedoch noch das, von dem Mädchen damals, besonders was ihr Aussehen angeht. Anna ist eine sehr natürliche und liebenswerte Protagonistin. Ihre Familie und Freunde bedeuten ihr sehr viel, sie liebt ihren Job und sucht über online Dates nach einem Partner. Ihre Unsicherheit steht ihr ziemlich im Weg und sie kann mit Komplimenten nicht umgehen. Was mir besonders an ihr gefallen hat, ist, dass sie nach und nach Rückgrat entwickelt und James immer Paroli bieten kann. Die beiden sind gezwungen miteinander zu arbeiten und Freunden sich dann an.


James ist ein Mann, denn man nach Beschreibungen von früher her, nicht mögen würde. In der Schule war er ein Schönling und Fiesling. Jetzt jedoch ist er reifer, zwar immer noch ein bisschen von sich eingenommen und arrogant, aber in anderen Situationen kann er sehr viel Mitgefühl zeigen und richtig liebenswert werden. James wurde von seiner Frau betrogen und verlassen. Jetzt sitzt er mit einer mürrischen Katze da und wartet auf ihre Rückkehr. Das erwartet man eigentlich nicht, wenn man von seiner Vergangenheit hört. Man bekommt aber ziemlich schnell mit, dass James liebenswert und witzig ist und ein richtig guter Freund sein kann.

Was mir am besten an der ganzen Geschichte gefällt ist der Beziehungsaufbau! Anna und James kennen sich von früher. Sie kann ihn nicht ausstehen, er sich nicht an sie erinnern bzw. erkennt er sie einfach nur nicht. Keine gute Voraussetzung. Durch ihre Berufe müssen sie aber zusammenarbeiten und Freunden sich nach und nach an. Dieser Freundschaftsaufbau zieht sich durch 3/4 des Buches. Es hat richtig Spaß gemacht zu lesen, was sie Unternehmen und wie die beiden immer mehr zu besten Freunden werden. Die Liebe ist anfangs gar kein Thema zwischen Ihnen. Erst als es Klick macht und James endlich weiß, wer Anna ist, verändert sich Ihre Beziehung nach und nach. Ich finde diesen Aufbau einfach schön gemacht. Anfangs passiert zwar nicht so viel aber es lässt sich trotzdem sehr schön lesen. Es wird beim Lesen nicht langweilig, weil immer wieder etwas Lustiges oder Liebenswertes passiert und man die steigende Zuneigung zueinander deutlich bemerken kann. Irgendwann gibt es dann einen Knall und es geht spannend weiter. "Vielleicht mag ich dich morgen" konnte durchweg die Spannung halten und neugierig machen und das alles wurde mit einem perfekten Ende abgerundet.
"Vielleicht mag ich dich morgen" hat nicht nur ein schönes Cover und einen tollen Titel, sondern auch eine lesenswerte Geschichte. Der Beziehungsaufbau ist sehr gut gemacht und dadurch steigert sich die Spannung beim Lesen. Gut eingearbeitet aber doch eher am Rande ist das Thema Mobbing. Mhairi McFarlane hat für mich eine rundum liebenswerte und lesenswerte Geschichte geschrieben, die ich gerne jedem weiterempfehlen möchte.

Wertung:


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