03 Juli 2016

[Rezension] "Chaoskuss" von Teresa Sporrer

Das Leben der 17-jährigen May wäre so viel einfacher, wenn sie sich nur mit den typischen Teenie-Problemen herumschlagen müsste. Doch May ist nicht wie die anderen – sie ist eine Hexe. Und trotzdem muss sie an ihrer Schule das normale Mädchen spielen. Immerhin ist sie nicht das einzige übernatürliche Wesen dort, weshalb es neben dem alltäglichen Highschoolwahnsinn auch Stress mit nervigen Vampiren, streitlustigen Walküren oder unzufriedenen Dämonen gibt. Aber dann lädt Noah – ein Mensch! – sie auf eine Halloweenparty ein und plötzlich scheint doch ein bisschen Normalität in Mays Leben einzukehren. Aber nicht für lange…
(Cover und Inhalt Copyright by Impress Verlag)

Teresa Sporrer hat eine neue Welt erschaffen, in der es vor übernatürlichen Wesen nur so wimmelt. Es gibt alle möglichen Wesen. Das ist nichts Neues aber es enthält einen neuen Einschlag durch die ägyptischen Götter. Teresa hat die Götter und deren Geschichte sehr schön in die Handlung mit eingeflochten. 

May ist eine toughe, sehr direkte aber auch emotionale Protagonistin. Sie ist eine Teenager Hexe, die gern zaubert, lästert und über Jungs schwärmt. Ein ganz normaler Teenager eben ... wäre da nicht ihr Hexendasein. Das ist wohl nicht ganz so normal aber aufregend. May ist mir manchmal zu sehr sturer Teenager gewesen. Zu aufgedreht, mit zu vielen Stimmungsschwankungen aber doch passend, weil sie eben eine Teenagerin ist, jedoch konnte ich sie dadurch manchmal nicht ernst nehmen.

Noah ist mir da schon etwas sympathischer mit seiner leicht überheblichen und arroganten Art. Es wird aber mit der Zeit besser. Sein neues Dasein bringt ihn dazu sich mit May besser anzufreunden und in ihre Familie integriert zu werden, da niemand ihn sonst sehen kann. Diese Entwicklung fand ich klasse und konnte ich durchaus nachvollziehen. Er war manchmal der Ruhepol, der May aus ihren Stimmungsschwankungen herausgeholt hat.

Besonders interessant fand ich Vivienne und hätte sehr gern viel mehr von ihr gelesen. Sie kam etwas zu kurz aber war immer als beste Freundin zur Seite und hat May unterstützt. Besonders ihre Schwärmerei für Shane war süß.

Destiny und Seth sind meine Lieblinge in dem ganzen Buch. Die beiden sind wunderbar. Seth als ägyptischer Gott, der keine Ahnung von Teenagern hat und Destiny, die halb Vampir und halb Hexe ist. Beide sind Mays Eltern und können nicht verrückter sein. Besonders Seth mit seiner Arroganz ist richtig sympathisch. Er hat eine sehr charmante Art an sich.

Es gibt viele verschiedene Charaktere in Chaoskuss. Die unterschiedlichsten Wesen, Vampire, Banshees, Dämonen, Hexen, Götter ... es gibt eine Menge Wesen, die sich in dem Roman tummeln. Ein bisschen zu viel Input am Anfang, welches man verarbeiten, muss aber dann kommen viel zu wenig Informationen zu den anderen Charakteren. Das hätte besser verteilt werden können. Über die Hexen und die Götter, erfahren wir eine Menge aber mich würde auch mehr über die Banshees und Dämonen interessieren. Dadurch sind die Charaktere Lauren, Ephraim, Penelope und Eric etwas blass geraten und es fehlt welches gewisse etwas an ihnen.

Ein Manko allerdings sind die Hexen und deren Fähigkeiten. Sie scheinen allmächtig zu sein und einfach alles zu können. May wechselt mit einem Fingerschnippen ihre Kleidung oder lässt Erdhügel entstehen aber kann sich nicht die Nägel mit Magie lackieren? Das hat mich ein bisschen irritiert.

Man muss am Anfang erst einmal eine Menge Informationen verarbeiten. Man lernt die Regeln der Welt kennen und einiges über übernatürliche Wesen und die Vorgeschichte der Setek Hexen. Ich mochte besonders die Idee mit den ägyptischen Göttern und die Umsetzung davon. Es war mal etwas anderes. Durch die jungen Protagonisten und deren Teenieprobleme, Klatsch und Tratsch hat Teresa Sporrer das Highschoolfeeling wunderbare hinbekommen. Es gibt Kleinigkeiten, die mich gestört haben, die dem ganzen Lesefluss aber keinen Abbruch tun. Es lässt sich flüssig lesen und ist mit einer menge Humor und Sarkasmus verpackt.

Wertung:


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