26 August 2012

Rezension: "Schloss der Engel" von Jessica & Diana Itterheim

Danke an den Aufbau Verlag, für das Rezensionsexemplar :) 

Erscheinungsdatum: 23. Juli 2012
Seitenanzahl: 400 Seiten
ISBN: 978-3746628554

*kauf mich*

Inhalt:
Verliebt in einen Racheengel Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und verirrt sich in eine Schule für angehende Schutzengel. Hier begegnet sie Christopher, einem Racheengel. Nach anfänglichen Reibereien verliebt sich die sechzehnjährige Internatsschülerin in den zunächst anmaßenden und allzu selbstgefälligen Mister Perfect, der ihr die kalte Schulter zeigt. Doch Lynns Erscheinen in Christophers Welt weckt nicht nur sein, sondern auch das Interesse der anderen, der gefährlichen Seite des Universums der Engel. Zwei mächtige Wesen, die Totenwächterin und ein dunkler Wächterengel, verstricken sie bei ihrem diabolischen Kampf um Einfluss und Macht in ihr unheilbringendes Spiel. Und Christophers Entscheidung, Lynn vor beiden zu schützen, verlangt mehr von ihm, als er bereit ist zu geben. Ebenso spannend wie poetisch - die Geschichte eines jungen Mädchens und ihrer überirdischen Liebe.

 Buchtrailer:



Also ... ich muss gleich zu beginn sagen, ich bin enttäuscht von dem Buch. Ich habe mir was viel Besseres vorgestellt. Die Charaktere sind mir viel zu sprunghaft. Alleine Lynn.
Sie ist anfangs eher zurückhaltend und schüchtern, springt dann zwischendurch immer mal auf Angriffsmodus und wird schlagfertig, um dann wieder zurückhaltend zu sein und nicht im Mittelpunkt stehen zu wollen. Sie rennt Christopher fast in die Arme und verliebt sich fast augenblicklich in ihn. 
Christopher ist auch sehr sehr sprunghaft. Er ist kalt zu Lynn, dann ist er lieb und voller sorge, dann ist er wieder kalt und dann will er sie beschützen ... bla bla bla ... dieses Hin und Her bereitet einem Kopfschmerzen. Dann kommt noch dazu, dass man nichts versteht. Die ersten 100 Seiten sitzt man erst mal mit Fragezeichen im Gesicht da, dann lichtet sich der Nebel einigermaßen für 50 Seiten, nur um dann wieder in einem haltlosen Durcheinander zu enden. 
Lynn kann ich absolut nicht leiden. Es geht einfach nicht. Sie bringt sich wirklich nur in Schwierigkeiten und ist naiv. Christopher hingegen ist in Ordnung. Die Sprunghaftigkeit ist zwar etwas nervig aber es passt eher zu seinem Charakter als zu Lynn. Außerdem ist er manchmal einfach süß *-*

„Wirst du ins Schloss zurückkehren?“ Ich musste wissen, ob er wiederkam.
Christopher sah mich an. Unsicherheit lag in seinem Blick.
„Möchtest du, dass ich gehe?“
„Habe ich den Einfluss auf deine Entscheidungen?“
„Schon seit unserer ersten Begegnung.“
„Dann bleib!“
(Seite 122)

Anfangs fand ich auch Aron einfach toll, doch dass hat sich ja dann auch erledigt. Seine Beweggründe finde ich aber ungenügend erklärt. Man hat keine wirklich greifbare Erklärung, warum er sich so verhält. Susan und Paul mochte ich eigentlich auch. Die beiden sind vom Charakter nicht sprunghaft - Gott sei Dank - und einfach witzig und voller Elan. Wenn ich absolut mag, obwohl er sehr selten vorkam, ist Philippe. Ihren besten Freund. Er ist irgendwie so niedlich zu ihr. 

„Du solltest öfter ein Kleid tragen. So kommen deine Beine besser zur Geltung. Meinst du nicht auch, Philippe?“, fragte Antonio als er zu meiner Ostersuche mit seinem Bruder unser Haus betrat.
Philippe blickte schnell zur Seite und bestätigte Antonios Frage mit einem verschluckten „Mhm“, Er hatte tatsächlich auf meine Schenkel gestarrt!
(Seite 294)

Die Geschichte ist sehr verwirrend und ich weiß nicht genau was ich sagen soll. Lynn ist auf einem Internat, dann plötzlich im Schloss der Engel, nur um dann wieder in dem normalen Internat zu sein und ich blickte einfach nicht mehr durch. Ständig sah ich beim Lesen auf und ein "Hä?" kam mir über die Lippen. So eine Verwirrung. War sie nun im Schloss der Engel oder nicht? Liebt Christopher sie oder nicht? Ist Aron gut oder böse? Liebt Philippe sie oder nicht? Ist sie tot oder nicht? Was hat das alles mit der Totenwächterin auf sich? Warum ist sie im Schloss der Engel ... Fragen über Fragen, auf die man nur teilweise antworten erhält und die sind auch nicht gerade so umwerfend.
Es fehlt einfach die Struktur und die genauere Erklärung in dem Buch.
Gegen den Schreibstil habe ich gar nicht so viel einzuwenden. Manche Sätze sind teilweise sehr lag, sodass man den Anfang fast wieder vergisst, aber das ist noch das kleinste übel an dem Buch.

Fazit:
Ich hatte eine vollkommen andere Vorstellung von dem Buch und bin froh, dass es ein Rezensionsexemplar war und ich nicht das Geld dafür ausgegeben habe. Ich hatte riesen Probleme, das Buch überhaupt zu Ende zu lesen, und hätte es am liebsten manchmal einfach nur aus dem Fenster geworfen. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht ... kaufen werde ich ihn mir sicher nicht aber vielleicht als Wanderbuch. Die Geschichte geht teilweise, nur die Umsetzung ist nicht so gelungen. Es kommt mir vor als wurde krampfhaft versucht alles Mögliche mit einzubringen und dann aber hektisch um möglichst schnell mit schreiben fertig zu werden, damit das Buch verlegt werden kann.



Wertung:


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