20 Juni 2016

[Rezension] "Die Zeitagentin: Ein Fall für Peri Reed" von Kim Harrison

Originaltitel: The Drafter - Peri Reed Chronicles
Autor: Kim Harrison
Erscheinungstermin: 11. April 2016
Seitenanzahl: 640 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-453-31730-7
Vierzig Sekunden können den Lauf der Welt verändern

Peri Reed ist jung, sexy und tough. Doch das ist nicht das Beste an ihr! Was sie einzigartig macht, ist ihre Gabe: Peri kann vierzig Sekunden in der Zeit zurückspringen und die Vergangenheit verändern. Ein unschätzbarer Vorteil, wenn man für eine staatliche Geheimorganisation arbeitet, die Jagd auf die gefährlichsten Kriminellen der USA macht. Bis Peri eines Tages der Korruption verdächtigt wird und fliehen muss. Plötzlich zur Staatsfeindin Nummer eins geworden, ist sie fest entschlossen, ihre Unschuld zu beweisen und die Drahtzieher dieser Verschwörung ausfindig zu machen. Doch Peri kann niemandem mehr vertrauen – nicht einmal dem Mann, den sie liebt ...
(Cover und Inhalt Copyright by Heyne Verlag)


Vornweg möchte ich sagen, dass mir die Idee von "Die Zeitagentin" sehr gefallen hat aber leider ist die Umsetzung in meinen Augen etwas schief gelaufen. Es war ein zu Großes durcheinander und einige Stellen wurden zu oberflächlich behandelt, was dem Ganzen eine sehr chaotische und verwirrende Note gegeben hat. Die Geschichte hat aber durchaus Potenzial.

Es war zu viel Input am Anfang. Man wird sofort in die Geschichte gerissen. Man muss nicht nur den Aufbau der Welt, die Fähigkeiten der Zeitagenten und Anker verarbeiten, nein man hat gar nicht die Zeit dazu, den man wird direkt in den Korruptionsverdacht und die Verwirrung geschubst. Die Fähigkeiten der Zeitagenten und deren Anker sind verwirrend und ich brauchte eine Weile um mich hineinzuversetzen, was genau passiert. Dann noch die Verschwörung ... wer ist gut, wer ist böse? 


Die Charaktere waren eigentlich ganz okay. Ich hätte mir ein bisschen mehr Vergangenheit von Taff und Howard gewünscht. Peri war schwierig. Ich mochte sie ein bisschen aber sie war schwer greifbar, dadurch, dass sie sich nicht an ihre Vergangenheit erinnert ist, sie ein sehr oberflächlicher Charakter geworden. Es wird auch immer wieder betont, dass sie die beste der Besten ist, aber davon habe ich beim Lesen nicht viel gespürt. Eher, dass sie immer Hilfe brauchte, in Schwierigkeiten geriet und wenn sie mal etwas geschafft hat, war es meistens Glück. Außerdem hat mich dieses ewige Hin und Her genervt. Peris Unwissenheit hieß zugleich, dass man auch als Leser nichts wusste. Man ist genauso verwirrt wie Peri und dieses Gefühl ist beim Lesen sehr störend gewesen.

Silas war als Charakter viel besser. Ihn mochte ich von Anfang an, auch wenn seine Beweggründe etwas länger im Schatten lagen. So ganz wurde ich aber auch nicht aus ihm schlau. Er war dennoch der greifbarste von allen Charakteren.

Allgemein war sehr vieles zu ungenau. Gerade Opti und die Allianz, die beiden Organisationen um die es ging. Ich hätte mir mehr Hintergründe zu beiden gewünscht und vor allem der Unterschied kam für mich nicht ganz raus, da am Ende alle gegen Peri waren. Die ganze Geschichte war für mich nicht gut genug durchdacht. Dieser ganze Aufwand hat sich nicht gelohnt, nur um an den Chip heranzukommen. Das Ende war dann doch eher unbefriedigend und ich bin mit haufenweise offenen Fragen zurückgeblieben.

Ich war verwirrt, es wurde stellenweise langatmig und von den Charakteren wurde nur die Oberfläche angerissen. Es war kein schönes Gefühl beim Lesen und ich musste mich immer wieder motivieren weiterzulesen. Der Schreibstil von Kim Harrison allerdings war super aber an die Rachel Morgan Reihe komm Peri Reed nicht heran. Ich war enttäuscht und hatte einfach mehr erwartet.

Wertung:

*Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar*


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