25 Februar 2016

[Rezension] "Herz über Kopf" von Jo Platt

Originaltitel:Reading Upside Down
Autor: Jo Platt
Erscheinungstermin: 30. Mai 2015
Seitenanzahl: 368 Seiten
Verlag: Rowohlt
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3499268854

Manchmal muss die Welt erst auf den Kopf gestellt werden, damit man erkennt, wohin man gehört. 
Mit Rückschlägen kennt Rosalind sich aus. Achtzehn Monate ist es her, dass ihr Verlobter – aus gutem Grund nur «die Ratte» genannt – aus der Kirche floh. Am Tag ihrer Hochzeit, durch das Fenster der Sakristei. Seitdem ist nichts mehr wie zuvor.
Im malerischen St Albans hofft Ros, endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können: Sie liebt das beschauliche Leben dort, den neuen Job in der Buchhandlung und vor allem ihre Kollegen: den schweigsamen Andrew, Georgina, die alles zu haben scheint, was sich Ros wünscht, und die liebenswert-schrullige Joan.
Doch dann klingelt es eines Freitagabends an der Tür: Der Mann mit dem Blumenstrauß entpuppt sich als ihr Nachbar Daniel, und er bringt schlechte Nachrichten: Er hat Mr. Edward überfahren. Mit dem Rasenmäher. Noch ahnt Ros nicht, dass das vorzeitige Ableben ihres geliebten Meerschweinchens einen noch größeren Einfluss auf ihr Leben haben wird als die Flucht der Ratte … 
Ein warmherziges Debüt über Abschiede, Neuanfänge und die manchmal turbulente Suche nach der Liebe fürs Leben.

(Cover und Inhalt Copyright by Rowohlt Verlag)

Nach "Herz über Kopf" habe ich gegriffen, weil es nach einer süßen, kitschigen Liebesgeschichte mit einer guten Prise Humor klang. Leider hat es den Eindruck, den der Klappentext versprochen hat, nicht ganz einhalten können.


Rosalind wurde von ihrem Verlobten vor dem Altar stehen gelassen und rutscht dadurch in eine Lebenskrise ab. Wir erleben noch wenige Kapitel vor ihrer Phase, in der sie nur mit leerem Blick an die Wand starrt und dann beginnt ihr Neuanfang. Neues Haus, neue Arbeit, neue Freunde ... Ros blüht nach und nach auf den Seiten auf und wird aus ihrem starrem Leben gerissen. Diese Entwicklung geht nicht blitzschnell voran, sondern ist ein schleichender Prozess, auf dem wir sie begleiten. Ungewollt tritt sie immer wieder in Fettnäpfchen oder ihr passiert etwas Tollpatschiges. Diese Elemente sind der Humor an dem Buch und manchmal wirkten diese Stellen auf mich zu gezwungen. Mit Ros als Charakter konnte ich mich aber im Laufe des Buches anfreunden.




Daniel ist der männliche Gegenpart in "Herz über Kopf" der griechische Gott auf der anderen Seite der Hecke. Ros zeigt sich in seiner Nähe immer von ihrer schlechtesten Seite und somit ist das Verhältnis zwischen ihnen am Anfang etwas angespannt. Nach und nach wird es besser aber für mich war die Liebesgeschichte zwischen den beiden leider etwas dürftig. Das Drumherum, die anderen zwischenmenschlichen Beziehungen waren viel interessanter und für mich auch schöner ausgearbeitet. Daniel und Ros als Paar kam mir einfach zu kurz. Über Daniel erfährt man leider wenig und sieht nur seine perfekten Seiten. Er ist als Charakter ziemlich oberflächlich gehalten, was ich wahnsinnig schade fand, da bei ihm eine Menge potenzial verspielt wurde.



Meine Herzenscharaktere in dem Buch waren dann eher der stille aber freundliche Andrew, Ladenbesitzer vom Chapters und Ros beste Freundin und Kollegin George. Die beiden Charaktere entwickeln im Laufe des Buches ihre eigene Geschichte und die hat mir besser gefallen als die Geschichte des Hauptpaares.


Es lässt sich leicht und schnell lesen, die Charaktere sind sympathisch und die Geschichte kann man auch genießen. "Herz über Kopf" ist nicht perfekt aber es ist eine süße Liebesgeschichte für zwischendurch. 

Wertung:


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